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 Wohnungswirtschaft unter Druck: Warum Effizienz jetzt zum Erfolgsfaktor wird 

Unternehmensberatung

Die Wohnungswirtschaft steht unter wachsendem Druck. Die Anforderungen an Wohnungsunternehmen haben sich in den vergangenen Jahren nicht nur summiert – sie haben sich potenziert. Energieeffizienz, ESG-Berichterstattung, Digitalisierung, wachsender Fachkräftemangel und ein gestiegenes Anspruchsdenken auf Mieterseite, all das trifft auf Strukturen, die über Jahrzehnte auf Stabilität statt auf Wandel ausgelegt waren. Parallel dazu verschärft sich die wirtschaftliche Lage: Steigende Baukosten, hohe Zinsen, anziehende Betriebsausgaben und stagnierende Mieteinnahmen setzen viele Unternehmen unter erheblichen wirtschaftlichen Druck. In dieser Situation wird betriebliche Effizienz nicht nur zur operativen Notwendigkeit, sondern zunehmend zum strategischen Erfolgsfaktor.

 

Warum Effizienz früher kaum eine Rolle spielte

Die Wohnungswirtschaft war (einige Regionen mit Nachfrageschwäche ausgenommen) lange Zeit durch ein sehr stabiles Geschäftsmodell geprägt: Langfristige Mieteinnahmen, ein hoher Substanzwert im Bestand, geringe Fluktuation und stabile Nachfrage sorgten dafür, dass Prozesse zwar häufig aufwändig, aber verlässlich ablaufen konnten. Der Fokus lag auf dem Werterhalt der Immobilien, sozialverträglicher Vermietung und rechtlicher Sicherheit, nicht auf der betriebswirtschaftlichen Optimierung interner Abläufe. Die Mieterbindung ist traditionell hoch und selbst bei steigenden Verwaltungskosten konnten Unternehmen relativ gelassen wirtschaften.

Vor diesem Hintergrund wurde Effizienz oft als betriebswirtschaftliche Nebensache betrachtet. Analoge Prozesse, papierbasierte Abläufe und hohe Personalabhängigkeit galten nicht als Risiko, sondern als gelebte Praxis. Digitalisierung, Automatisierung und Prozessoptimierung wurden vielerorts als "nice to have" angesehen, nicht als unternehmerische Notwendigkeit.

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Was sich verändert hat – und warum Effizienz heute unabdingbar ist

Diese Situation hat sich grundlegend gewandelt. Der Fachkräftemangel trifft die Wohnungswirtschaft mit voller Wucht.

Gleichzeitig steigen die Aufgaben: Die Zinsen sind im Vergleich zu den letzten 10 bis 12 Jahren ebenso erheblich gestiegen wie die Bau- und Modernisierungskosten. Kurz: Die GuV kommt aus allen Aufwandspositionen unter Druck und auf der Ertragsseite lassen Regulierung wie auch das Geschäftsmodell als sozialorientierte Vermieter die Einnahmen nur langsam steigen.

Zugleich haben sich die Erwartungen der Mieterinnen und Mieter verändert. In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft erwarten sie schnelle Reaktionszeiten, transparente Kommunikation und digitale Services, von der Schadensmeldung bis zur Betriebskostenübersicht. Wer hier nicht Schritt hält, verliert nicht nur an Image, sondern erzeugt auch unnötige Rückfragen, Beschwerden und Prozesskosten. Kundenorientierung ist damit kein reiner Hygienefaktor mehr, sondern eine Frage der operativen Effizienz.

 

Effizienz bedeutet mehr als Sparen

Es wäre allerdings zu kurz gegriffen, Effizienz nur mit Einsparungen gleichzusetzen. Vielmehr geht es darum, vorhandene Ressourcen – Personal, Zeit, Daten, IT – intelligent zu nutzen. Prozesse müssen klar strukturiert, Zuständigkeiten eindeutig geregelt und Systeme miteinander vernetzt sein. Digitale Lösungen können hier enormen Mehrwert schaffen, sofern sie systematisch in Prozesse eingebettet und implementiert sind. Wichtig ist dabei auch der kulturelle Wandel im Unternehmen: Weg von der Einzelverantwortung hin zu standardisierten, transparenten Abläufen, die skalierbar sind - unabhängig von der Person am Schreibtisch.

Ein besonders wirksamer Hebel liegt in der intelligenten Nutzung von Daten. Viele Wohnungsunternehmen verfügen über umfangreiche Informationen zu Gebäuden, Verträgen, Nebenkosten und Instandhaltung. Diese werden jedoch selten integriert ausgewertet oder proaktiv für Entscheidungen genutzt. Wer hier Transparenz schafft, kann Prozesse gezielter steuern, Doppelarbeit vermeiden und Risiken frühzeitig erkennen.

Auch die Sichtweise auf Mieterinnen und Mieter wandelt sich. Sie sind nicht mehr nur Nutzende, sondern Kunden mit Ansprüchen an Service, Geschwindigkeit und Transparenz. Wer ihre Anliegen ernst nimmt, reduziert Folgeaufwände, denn eine zufriedene Mieterschaft bedeutet weniger Beschwerden, weniger Eskalationen und weniger Reibungsverluste.

Wenn man in den letzten Dekaden über Effizienz gesprochen hat, ging es zumeist allein um ökonomische Vorteile, bspw. um die Erhöhung der Ausschüttungsfähigkeit. Heute erleben wir bei den Wohnungsunternehmen, mit denen wir zusammenarbeiten, ganz unterschiedliche Ziele. Nicht selten ist die Effizienz in den Standardprozessen der Garant dafür, dass für komplexe, individuelle Mieterbetreuung (z.B. Umsetzungen im Bestand) Zeit und Aufmerksamkeit vorhanden ist. In anderen Fällen soll sichergestellt werden, dass in Zeiten von Fachkräftemangel auch künftig die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt.

 

Effizienz ist kein Trend – sondern die Grundlage für Handlungsfähigkeit

Die Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft sind komplex und werden in den kommenden Jahren nicht abnehmen. Klimaneutralität, sozialer Ausgleich, wirtschaftlicher Druck und digitale Transformation verlangen eine klare organisatorische Aufstellung und exzellente Prozesse. Effizienz bildet dabei die Grundlage für alles Weitere: Sie schafft Freiräume, schützt Ressourcen und ermöglicht eine wirksame Steuerung in unsicheren Zeiten.

Wohnungsunternehmen, die jetzt in ihre Effizienz investieren, schaffen sich die nötigen Handlungsspielräume - nicht nur für stabile Mieterbeziehungen, sondern auch für nachhaltige Investitionen und strategische Entwicklung.

 

passgenau, praxiserprobt und mit einem tiefen Verständnis für die besonderen Rahmenbedingungen

 

Connekt unterstützt Wohnungsunternehmen dabei, diese Potenziale systematisch mit Effizienzprogrammen -die Analyse, Umsetzungsbegleitung und kulturelle Veränderung verbinden -, zu erschließen.

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Ihre Ansprechpartnerin:

 Sarah Franz

        s.franz@connekt-team.de 

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