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AutorenbildPeter Wallner

Wohnzukunftstag

Wohnzukunftstag – eine wichtige Veranstaltung


 Keine Frage, der Wohnzukunftstag ist eine wichtige Veranstaltung: Man trifft kluge Menschen, kann die eine oder andere innovative Idee aufschnappen und vor allem viele Themen in kurzer Zeit einem „Markttest“ unterziehen, weil eben so viele kluge Leute in einem kommunikativen Rahmen zusammenkommen.


Kein Frage ist auch, dass Axel Gedaschko ein herausragender Vertreter unserer Branche ist, informiert, präsent, im Sinne der Sache stets streitbar.


Eine Aussage und auch ein bisschen etwas an der Haltung, die an dem Tag immer mal wieder formuliert wurde, hat mich irritiert: Gleich im Eröffnungsvortrag wurde im Kontext von „Digitalisierung in Wohnungsunternehmen“ von „Fremdschämen“ gesprochen. In einer der unmittelbar nachfolgenden Sessions wurde dann im Zusammenhang mit Innovation insbesondere vom Moderator beklagt, dass sich Wohnungsunternehmen da ein bisschen schwertäten. Da es in dem Slot vor allem auch um PropTechs ging, hatte man den Eindruck, es stünde auch die Aufforderung im Raum, dass Wohnungsunternehmen mehr mit PropTechs machen sollten.


Dieses Bild, dass sich die Branche im Bereich Digitalisierung zu schämen hätte, dass es an Innovationskraft fehlt und dass ein „mehr mit Proptechs“ ein Geheimrezept sei, zeigt sich mir nicht.


Da war Alexander Förster, Geschäftsführer der SWG Schweinfurt ein Highlight: Klar, mit gutem Kompass und trittsicher bei der Balance aus Innovationslust und der Abwägung das jeweiligen Nutzens.


Digitalisierung ist in der Wohnungswirtschaft eine Herkulesaufgabe, insbesondere weil die Unternehmen in der Regel so klein sind, dass sich bei vielen digitalen Initiativen der Nutzen kaum rechnen lässt. Wenn eine Vonoiva einen Prozess digitalisiert, haben viele Mitarbeitende schnell einen Nutzen. Wenn ein Unternehmen mit 3000 Wohnungen und 18 Mitarbeitenden den gleichen Prozess optimiert muss die berühmte Oma lange stricken, bis sich das amortisiert.


Neben der klassischen Amortisationsfrage bindet jede Digitalisierungsbemühung, jeder Einsatz eines neuen PropTechs wertvolle Denk- und Managementressource.


Innovation, Digitalisierung, PropTech - das ist jeweils die Stoßrichtung eines Veränderungsprozesses. Diese wiederum brauchen virtuoses Spiel mit Gas und Kupplung, um die Unternehmen nicht zu überfordern. Da darf man dann sicher manchen antreiben, manchen muss man auch bremsen - die meisten sehen wir auf einem guten Weg.

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